Möchten Sie ein Franchise-Unternehmen gründen und hierbei die ersten Schritte in die Selbstständigkeit starten, dann sollte die Geschäftsidee nicht unbedingt ein hohes Eigenkapital erfordern. Gerade für ein Start-Up spielen die Kosten eine bedeutende Rolle. Wie bereits bekannt, handelt es sich beim Franchise um ein besonderes Geschäftsmodell, bei dem Sie als Franchisenehmer von einem etablierten Franchisegeber die Markenrechte nutzen dürfen. Darüber hinaus können Sie zugleich auf die Unterstützung Ihres neuen Partners vertrauen. Letztlich möchten beide mir der jeweiligen Marke verdienen.
Investitionen von maximal 5.000 Euro reichen häufig aus
Wenn Sie sich als Unternehmer noch keine großen Sprünge leisten können, aber dennoch über ein geringes Eigenkapital von maximal 5.000 Euro verfügen, müssen Sie auf eine Selbstständigkeit als Franchisenehmer nicht verzichten. Es gibt zahlreiche lukrative Beispiele und Partner, mit denen Sie durchstarten können. Unterhalb dieser 5.000 Euro gibt es bereits Anbieter, die sich zum Beispiel mit der Altbausanierung beschäftigen. Grund hierfür ist, dass immer häufiger Bauherren und Eigentümer ihre Privathäuser und Eigentumswohnungen mit staatlichen Fördergeldern energetisch und altersgerecht sanieren möchten. Bauunternehmen mit reichlich Erfahrung stellen sich hier als Franchisegeber zur Verfügung. In aller Regel werden von Ihnen als Unternehmer lediglich geringe Arbeitsmittel und natürlich die Arbeitskraft als Einsatz benötigt. Beim einzusetzenden Eigenkapital sollten Sie aber vorsichtig sein. Die Summe dient lediglich zur Beschaffung von Fremdkapital und beträgt meist 15 bis 25 Prozent der insgesamt benötigten Startsumme. Unabhängig davon kann man als Unternehmer eines Sanierungs-Kleinbetriebes recht viel verdienen. Vom Verdienst müssen meist rund 5 Prozent als Lizenzgebühr an den Franchisegeber wieder abgeführt werden.
Auch an Ihre Beschäftigten denken
Eine weitere Franchise-Branche mit geringem Eigenkapital hat sich in der häuslichen Betreuung gebildet. Gerade in heutiger Zeit sind die Pflegekosten enorm in die Höhe gestiegen. Pflegeheime und mobile Pflegedienste kommen schon lange personell an ihre Grenzen. Darüber hinaus ist es nur verständlich, dass immer mehr ältere Menschen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben möchten. Der Markt für eine individuelle häusliche Betreuung ist somit eröffnet. Hierauf haben sich viele Franchisegeber spezialisiert und suchen verstärkt entsprechende Partner. Mit einer solchen Selbstständigkeit fungieren Sie als Berater für Senioren und deren Familien. Sie müssen nicht selbst einen Betreuungsdienst anbieten, sondern sollen diesen lediglich vermitteln. Auf diese Weise können kooperierende Betreuungsunternehmen ebenfalls an lukrative Aufträge kommen. Natürlich steht es Ihnen auch frei, selbst eine Betreuung von Senioren anzubieten. Jedoch kommen Sie dann um geeignetes Personal nicht herum. Je nach Bedarf kann Ihnen eigenes Personal viel Arbeit abnehmen. Im vorgenannten Beispiel eignet sich dieses für eine Kunden-Akquise im Büro, aber auch direkt als Betreuungspersonal. Da Sie hier jedoch ein Franchise mit wenig Eigenkapital gründen möchten, sollten Sie natürlich auch den Stundenlohne Ihrer Beschäftigten im Auge behalten. Ohne Personalkosten kommen Sie aus, wenn Sie Ihr Start-Up alleine bewältigen können.
Franchisenehmer, die ohne Personal auskommen
Es gibt beispielsweise zahlreiche Franchisegeber, die im Gesundheitsbereich tätig sind und diesbezüglich Nahrungsergänzungsmittel oder Mikronährstoffprodukte anbieten. Mit wenig Eigenkapital und geringen Lizenzgebühren können Sie als Franchisenehmer die entsprechenden Produkte Ihrem Kundenstamm zum Kauf anbieten. In aller Regel handelt es sich bei dieser Vorgehensweise um einen Online-Shop, auf dem die Kunden und Kundinnen die Produkte bestellen. Als Selbstständiger haben Sie hinterher lediglich die Aufgabe, die auf Vorrat liegenden Artikel des Franchisegebers zu verpacken und zu versenden. Vorsichtig sollten Sie jedoch immer dann sein, wenn Sie im Vorfeld größere Mengen von Ihrem Franchisegeber teuer kaufen müssen. Es muss immer sichergestellt sein, dass Sie Ihre Lagerposten weiter vertreiben können und nicht darauf sitzenbleiben. Seriöse Franchisegeber stehen Ihnen auch dann mit Rat und Tat zur Seite, wenn Ihr Start-Up einmal nicht so gut läuft.
Franchise an der frischen Luft
Ein weiteres Beispiel für ein Franchise-Unternehmen mit geringem Eigenkapital stellt das sogenannte Coffee-Bike dar. Hierbei handelt es sich übrigens auch gleich um den Markennamen eines recht erfolgreichen Franchise-Systems in Europa. Grundsätzlich versteht man hierunter Fahrräder mit überdachtem Vorbau, auf dem heißer Kaffee in verschiedenen Geschmacksrichtungen direkt vor Ort zubereitet werden kann. Das Ganze gehört zur Branche des Streetfoods. Mit den rollenden Cafés können Sie als Selbstständiger Parks, Einkaufszentren, Wochenmärkte, Ausflugsziele und Festivals aufsuchen und dort völlig autark ohne Strom und Wasseranschluss Kaffee in Bechern anbieten. Der Franchisegeber unterstützt Sie in diesem Fall nicht nur mit dem Equipment, sondern auch mit dem von ihm selbst vertriebenen Markenkaffee. Für diese Art von Selbstständigkeit fallen je nach Franchisegeber unterschiedlich hohe Lizenzgebühren an. Ein wenig Verhandlungsgeschick gehört daher zwischen den Vertragspartnern dazu. Für diese Art von Tätigkeit sollten Sie aber ein wenig wind- und wetterfest sein. Immerhin handelt es sich hierbei um einen Job an der frischen Luft.
Als Immobilienmakler bei einem Franchisegeber tätig zu sein
Die Vermittlung von privaten Wohnimmobilien gehört zu den wichtigsten Tätigkeiten eines Immobilienmaklers. In heutiger Zeit gibt es immer häufiger digitale Maklerbüros. Es handelt sich hierbei unter anderem um Franchisegeber, die selbst auf Personal als Immobilienmakler verzichten möchten. Stattdessen übernehmen Sie als Franchisenehmer diese Aufgaben. Mit geringem Eigenkapital arbeiten Sie als Franchisenehmer für die Marke Ihres Franchisegebers. Sie profitieren hierbei von einer soliden Unternehmensstruktur und einer bekannten Marke, auf welche Ihre Kunden und Kundinnen vertrauen. Voraussetzung ist, dass Sie für diese Branche gewisse Vorkenntnisse mitbringen oder sich schnell darin einfinden können. Sie beraten direkt vor Ort oder auch online. Ein echtes Kundenbüro ist in aller Regel nicht erforderlich. Dieser Markt verspricht hohe Provisionen, wobei die Lizenzgebühren für den Franchisegeber davon abzuziehen sind. Die vorgenannten Beispiele sind natürlich nicht abschließend. Es gibt mittlerweile sehr viele interessante Möglichkeiten, als Start-Up ein Franchise-Unternehmen zu gründen.